Darf ich mich vorstellen?
Fünfzig Tage haben wir nun Ostern gefeiert und diese Hoch-Zeit mit einer erhebenden und schönen Orchestermesse in St. Michael in Sillenbuch abgeschlossen. Dass es jetzt wieder alltäglicher zugeht wurde in einem unscheinbaren Symbol deutlich: die Osterkerze wurde von ihrem österlichen Standort am Ambo zum Taufbecken getragen, wo sie nun das Jahr über steht. Von der Hoch-Zeit also in den Alltag, welcher sicher auch mit manchem Auf und Ab verbunden sein wird, mit Herausforderndem und Langweiligem, mit Neuem und Alltäglichem.
Ein Mehr an alltäglicher Routine, so würde ich nach diesen fünfzig Tagen (plus ein paar mehr…) sagen, stellt sich nun auch bei mir ein. Seit dem 1. April bin ich mit Ihnen als Diakon in der Gesamtkirchengemeinde Johannes XXIII. unterwegs. Bisher bin ich vielen Menschen an den unterschiedlichsten Orten begegnet und das war erst der Anfang. Über das Wohlwollen und das Interesse, das Sie alle mir entgegengebracht haben, habe ich mich sehr gefreut. Und sehen Sie es mir bitte nach, wenn ich manche Ihrer Namen noch nicht zuordnen kann oder vergessen habe…
Ein Jahr werde ich in ihrer Gesamtkirchengemeinde sein und hier erfahren, was Pastoral, Gemeindeleben, eben Kirche-Sein in seiner Vielfalt bedeutet. Ebenso bin ich mit Dienstbeginn in den Unterrichtsalltag des Gymnasiums in Möhringen gestartet.
Ich bin sehr dankbar und froh darüber, dass mein bisheriger Lebensweg aus Franken über verschiedenste Stationen von München nach Tübingen und schließlich nach Stuttgart geführt hat. Auf diesem Weg konnte ich berufliche Erfahrungen in der Unternehmens- und Markenkommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Ethical Management sowie Caritaswissenschaften sammeln, die mir jetzt und in Zukunft sicher von Nutzen sein werden. In meinem späten Theologiestudium in Tübingen (ja, mit 35 kann man noch Hebräisch, Griechisch und Latein lernen) habe ich meinen Schwerpunkt im Bereich der Liturgiewissenschaften gesetzt. Dort hat mich vor allem die Frage nach Raumtheorien, nach Interaktionsprozessen, sprich der wechselseitigen Beziehung zwischen Mensch – Gebäude – Liturgie – Raum interessiert. Diese Thematik wurde schlussendlich dann auch Kern meiner Magisterarbeit.
Mit diesem Hintergrund bin ich nun noch neun Monate in der Ihrer Gesamtkirchengemeinde – auf diese gemeinsame Zeit freue ich mich: auf Begegnungen mit Ihnen, auf unseren Austausch, die Feier von Liturgien und eben des Lebens. Bleiben wir uns bei allem verbunden in dem Geist, der uns am Ende dieser Hoch-Zeit zu Pfingsten zugesagt ist.
Ihr Florian Schuberth
